Elektrohydraulische Überlagerungslenkung – Schlüsselkomponente für hochentwickelte Fahrerassistenzfunktionen

Elektrohydraulische Überlagerungslenkungen können den Fahrer beim Steuern unterstützen oder das Steuern komplett übernehmen. Als aktives Lenksystem liefern sie so die Voraussetzung für zahlreiche hochautomatisierte Fahrfunktionen und vollständig autonome Fahrzeuge. Knorr-Bremse bietet dafür unterschiedliche Technologien an.

Konventionelle Kugelumlauflenkungen bilden die Basis für moderne, elektrohydraulische Überlagerungslenksysteme. Sie übernehmen beim Nutzfahrzeug die mechanische Übertragung vom Lenkeinschlag des Fahrers bis zur Verstellung der Räder auf der Straße. Ein Hydraulikkreislauf verstärkt dabei die Kraft des Fahrers. Der Effekt: Trotz hoher Achslasten ist der erforderliche Kraftaufwand beim Lenken für den Menschen sehr gering.

Kontakt

Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH

Moosacher Straße 80
80809 München
Deutschland

Tel.: +49 89 3547-1701
info@knorr-bremse.com

Zusätzliche Kraft auf der Lenkwelle

Knorr-Bremse nutzt das konventionelle, hydraulische System und stattet es mit einer zusätzlichen elektrischen Überlagerungseinheit aus. Das sogenannte Advanced Hybrid Power Steering-System (AHPS) ist in der Lage, zusätzlich zum Lenkeinschlag des Fahrers mit einem eigenen Drehmoment auf die Lenkwelle einzuwirken. Damit kann die Überlagerungslenkung den Lenkeinschlag des Fahrers weiter verstärken, abmildern oder komplett ersetzen. Über die Schnittstelle zu einem intelligenten Fahrerassistenzsystem sind damit Funktionen wie die automatische Seitenwind-Kompensation oder ein aktiver Spurhalteassistent möglich. Auch das komplett autonom steuernde Fahrzeug ist so realisierbar.

Produktrendering einer Advanced Hybrid Power Steering auf grauem HintergrundProduktrendering einer Advanced Hybrid Power Steering auf grauem Hintergrund
Advanced Hybrid Power Steering

Lösungen für alle SAE-Level

Im Regelbetrieb liefert der Hydraulikkreislauf der Servolenkung die nötigen Kräfte für die Ausrichtung der Räder. Die elektrisch angetriebene AHPS-Einheit steuert – in Ergänzung zum Fahrer – die Richtung, in die der Hydraulikstrom wirkt. Sollte im Extremfall der Fahrer die Lenkung des Fahrzeugs nicht übernehmen können und die Hydraulik der Servolenkung versagen, kann die AHPS-Einheit einspringen. In diesem Fall übernimmt der Elektromotor der AHPS das Schwenken der Räder über die Mechanik der Kugelumlauflenkung. Mit dieser Lösung ermöglicht Knorr-Bremse Assistenzfunktionen für alle Niveaus der Fahrautomatisierung (Levels of Driving Automation definiert durch die Society of Automobile Engineers, kurz SAE).

Wesentliche Vorteile einer Überlagerungslenkung:

  • Verbesserter Fahrkomfort
  • Alle SAE-Level möglich
  • Flexible Anpassbarkeit von System und Schnittstellen
  • Modulares Design ermöglicht Austauschbarkeit von SAE L2- und SAE L4-System
  • Überlagertes Drehmoment von 130 Nm ermöglicht Kompensation von Hydraulikausfall
  • Reduzierter Kraftstoffverbrauch und CO2 Emissionen
  • Erfüllt Cyber Security Anforderungen und ISO26262 Standards
  • Geringeres Gewicht
  • Optimierte Einbaumaße
  • Unabhängig von Frontachslast
  • Robuste Konstruktion auf Basis bewährter Kugelumlauflenkung

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