Automatisiertes Fahren – die neue Dimension für Sicherheit und Effizienz

Der Güterverkehr der Zukunft soll sicherer, zügiger und zuverlässiger laufen als heute. Teil- und vollautonome Nutzfahrzeuge sind dabei der Schlüssel, um bei Kosten, Effizienz und vor allem bei der Sicherheit gravierende Fortschritte zu machen. Knorr-Bremse arbeitet seit Jahren erfolgreich an der Umsetzung dieser Vision.

Der Personen- und Warentransport der Zukunft wird deutlich automatisierter ablaufen als heute. Entsprechende Lkw werden benötigt. Ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess ist im Gange. Im Bereich der Level 2 Fahrerassistenzsysteme werden weiter Funktionen entwickelt und entsprechend gesetzlicher Vorgaben z. B. in Europa integriert. Für das autonome Fahren sind unter anderem Level 4 Anwendungen im Fokus, beispielsweise für den fahrerlosen Einsatz im Hub-to-hub-Fernverkehr.

Komplexe Fahrdynamik von Nutzfahrzeugen

Die ausfallsichere und automatisierte Fahrdynamikregelung spielt eine entscheidende Rolle für das automatisierte Fahren. Die Fahrdynamik von Nutzfahrzeugen ist deutlich komplexer als beim Pkw. Das liegt unter anderem an der Vielfalt der Fahrzeugmodelle: Nicht nur ihre Länge, die Zahl der Achsen und die Frage, ob Auflieger oder Anhänger zum Einsatz kommen, beeinflussen die Fahrdynamik. Auch die Anzahl der angetriebenen oder gelenkten Achsen, die Ladungsverteilung, die Höhe des Schwerpunkts und viele weitere Kriterien wirken sich hier aus. Die Beherrschung dieses komplexen Zusammenspiels gehört zur Kernkompetenz von Knorr-Bremse.

Umfelderkennung, Entscheidungsfindung, Aktuation

Umfelderkennung, Entscheidungsfindung und Aktuation, das sind die drei Dimensionen des automatisierten Fahrens. Im Bereich der Umfelderkennung lässt sich etablierte und in Pkw bereits in großen Stückzahlen verbaute Sensortechnik an die Erfordernisse eines Nutzfahrzeugs anpassen. Ausgefeilte Algorithmen berechnen aus einer Fülle an Daten, was das Fahrzeug von Sekunde zu Sekunde tun sollte. Die Ausführung dieser Entscheidungen, also die Umwandlung der elektrischen Signale in mechanische Aktionen, ist Sache der Fahrzeugaktuatoren von Knorr-Bremse. Sie sorgen über die gesamte Wirkkette für eine ausfallfreie Gesamtfahrzeugfunktion.

Funktion für Funktion zum autonomen Nutzfahrzeug

Knorr-Bremse ist zusammen mit wesentlichen Akteuren im Markt Teil des ATLAS-L4-Projekts (Automatisierter Transport zwischen Logistikzentren auf Schnellstraßen im Level 4). Es soll zeigen, dass der Einsatz von fahrerlosen Nutzfahrzeugen auf der Autobahn machbar ist, und so die Basis für innovative Transport- und Logistikkonzepte legen.

Sicherheit beim hochautomatisierten Fahren

Knorr-Bremse beherrscht mit Bremssystem und Lenkung die beiden wesentlichen, sicherheitsrelevanten Aktuatoren im Fahrzeug. Sie bilden die Basis für ein breites Spektrum an Assistenzsysteme und automatisierte Fahrfunktionen. Gleichzeitig steht mit den neuen Funktionen auch die Frage nach deren Sicherheit und Effizienz im Raum. Wenn die Fahrenden sich während der Fahrt tatsächlich anderen Aufgaben zuwenden oder nicht verfügbar sind, muss sichergestellt sein, dass die sicherheitsrelevanten Subsysteme hochverfügbar sind und ausfallsicher agieren.

Mit der Weiterentwicklung bestehender Lösungen schafft Knorr-Bremse Systeme, bei denen die Gesamtfunktionalität selbst dann erhalten bleibt, wenn Fehler in einzelnen Systemkomponenten auftreten. Diese redundanten Systemarchitekturen ermöglichen je nach Einsatzzweck abgestufte Funktionspakete. Das Angebot erstreckt sich von Lösungen für das Minimal-Risk-Maneuver, das jederzeit ein sicheres Anhalten und Abstellen des Fahrzeugs gewährleistet, bis hin zur Mission-Complete-Lösung, die auch im Fehlerfall ein sicheres Weiterfahren ermöglicht. Realisiert wird dies durch kombinierte und intelligente Systemarchitekturen mit mehreren Rückfallebenen, um eine maximale Performance zu gewährleisten. Alles in allem, ein zentraler Baustein auf dem Weg zum sichereren, zügigeren und zuverlässigeren Güterverkehr der Zukunft.

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